Sprache & Integration als Geschenk zu Weihnachten

Handwerkzeughersteller Wiha spendet den Gemeinden Schonach, Triberg, St. Georgen und Mönchweiler zusammen rund 5.000€ zweckgebunden für „Flüchtlingshilfe Ukraine“

Ein fremdes Land, eine fremde Sprache, kein oder wenig eigenes Hab und Gut. Die Chance auf Integration, Bildung oder Job – auf eine Verbesserung ihrer Umstände? Ohne Deutsch zu lernen – gleich Null. So oder so ähnlich könnten sicher viele der in diesem Jahr aus der Ukraine geflüchteten Menschen ihre Situation beschreiben – wenn sie es denn könnten…. Ihr Sprachrohr sind die Menschen, die sich in diesem Jahr in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen ihrer angenommen haben und sich hautnah mit den wirklichen Gegebenheiten und Problemen auseinander zu setzen hatten. Hinzu kamen gänzlich neue organisatorische und bürokratische Herausforderungen, die es zu stemmen galt. Ob im Schonacher, Triberger, St. Georgener oder Mönchweiler Rathaus – die Aussage ist stets die gleiche: Man sei angesichts dieser neuen und besonderen Situation sehr dankbar für die Unterstützung, die in diesem Jahr von vielen Seiten zu spüren war.

Darunter auch die Firma Wiha Werkzeuge mit Standorten in Schonach, St. Georgen und Mönchweiler. Bereits das ganze Jahr über unterstützte der Handwerkzeughersteller schnell und unbürokratisch an den Stellen, wo es notwendig war – sei es mit Geldsammel-Aktionen oder direkter und regelmäßiger Finanzhilfe, wenn z.B. die staatlichen Mietzuschüsse für die Anmietung von Wohnungen nicht ausreichten. Anstelle von Weihnachtsgeschenken für Geschäftspartner oder Kunden entschied sich die Wiha Geschäftsleitung nun schon im Herbst dazu, hieran anzuknüpfen und rund 5.000€ zweckgebunden für „Projekte zur Flüchtlingshilfe Ukraine“ zu spenden. Sowohl die Gemeinden der Wiha Standorte Schonach, St. Georgen und Mönchweiler, wie auch die vom Schonacher Hauptsitz benachbarte Stadt Triberg wurden dabei bedacht. Die konkrete Verwendung sollte den verantwortlichen Ansprechpartnern selbst überlassen werden. „Wir waren uns sicher, dass man in den Verwaltungen jeweils am besten weiß, wie die Hilfe am besten ankommt und wo man den größten Hebel ansetzen kann“, erklärt Wilhelm Hahn, geschäftsführender Gesellschafter von Wiha.

Angesichts der unerschöpflichen Möglichkeiten, an welcher Stelle dabei das Geld eingesetzt werden konnte, ist es zum Jahresende nun umso bemerkenswerter, dass es in allen vier Gemeinden einen gemeinsamen Nenner gibt: Sprache & Integration.

Jennifer Hopf, Hauptamtsleiterin der Gemeindeverwaltung Schonach, freut sich über den im November bereits angelaufenen Sprachkurs für ukrainische Flüchtlinge, der voraussichtlich bis Februar in den Räumen der Dom Clemente Schule läuft. „Wir sind froh, dass wir nun rund 22 Betroffenen die Chance bieten können, unsere Sprache zu lernen und ihre Zukunft von hier aus wieder selbstverantwortlich in die Hand nehmen zu können.“ Der Kurs käme sehr gut an, die Rückmeldungen der Lehrkraft wie auch von den Teilnehmern sei durchweg positiv, wie Frau Hopf weiter erklärt. „Die Verwirklichung des Sprachkurses war uns dank der Spende von Wiha möglich. Ohne Unterstützungen dieser Art wäre Vieles nicht möglich.“

Ähnliches hat auch Barbara Duffner, Leiterin des Hauptamtes in Triberg, zu berichten: „Finanzielle Hilfen können wir theoretisch überall einsetzen, etwa für Gutscheine vom Sozialkaufhaus, die Verpflegung bei der Erstankunft, kleinere Anschaffungen für Kinder und Jugendliche oder für die Organisation von Begegnungs-Nachmittagen. Woran es aber grundsätzlich mangelt, ist die Chance auf Integration und Spracherlernung.“ Die Messlatte für die Organisation von Integrationskursen sei aufgrund gesetzlicher Vorgaben so hoch, dass diese in weite Ferne gerückt seien, wie Frau Duffner weiter erklärt. Man spüre aber deutlich die Bereitschaft der Menschen für die Verbesserung ihrer Situation zu arbeiten und lernen. „Anfang Dezember konnte in Triberg ebenfalls ein Sprachkurs für 21 ukrainische Flüchtlinge beginnen. Sollten die Zuschüsse hierfür nicht ausreichen, können wir diesen mit den Spendengeldern hoffentlich trotzdem weiterlaufen lassen. Können sich die Menschen verständigen, rückt ein selbstbestimmtes Leben ohne Fremdhilfe Stück für Stück wieder näher“, schließt Frau Duffner ab und drückt nochmal ihren Dank in Richtung Wiha aus.

In Mönchweiler floss die Wiha-Weihnachtsspende in die Anschaffung von mobilen Endgeräten für den Schulunterricht von Ukrainischen Schülern vor Ort und in Königsfeld. Zwei Klassen wurden bereits gebildet, die in Deutschland ihre Schulbildung fortsetzen möchten oder gar ihren Schulabschluss anstreben. „Seien es Tablets oder Essen in der Kantine – wir schaffen damit einen sicheren Ort, an dem die Schüler unsere Sprache lernen, für ihre schulische oder berufliche Zukunft arbeiten können. Um nach allem, was sie zurücklassen mussten, wieder eine Perspektive zu haben, ist solch ein Anknüpfen an einen Schulalltag extrem wichtig“, berichtet Bürgermeister Rudolf Fluck, der sich ebenfalls für die Spende aus der Wiha-Geschäftsleitung freut und sich bedankt.

In St. Georgen soll das Geld in das Projekt „Cook & Meet: Ukraine“ fließen. Der Erfolg dieser Konzept-Idee wurde bereits in der Vergangenheit mit der Verwirklichung von „Cook & Meet: Syrien“ oder „Marokko“ unter Beweis gestellt. Der Sinn dahinter: Die Begegnung zwischen den Nationen, das Kennenlernen der gegenseitigen Bräuche und Kultur. Antonia Musacchio-Torzilli, Integrationsbeauftragte der Stadt St. Georgen, freut sich bereits auf die Durchführung des Ukraine-Projektes: „Beim gemeinsamen Kochen, Essen und Austauschen wird so manche Brücke geschlagen. Auch wenn die Sprach-Verständigung oft nur mit Hilfe von Sprachvermittler oder „mit Händen und Füssen“ abläuft – der Anfang ist gemacht.“ Die Veranstaltungen symbolisierten ebenso ein Ausdruck des Respekts und Interesse für die andere Kultur, wie sie weiter erklärt… und was wäre eine bessere Basis, um gemeinsam die nächsten Schritte in Richtung Integration anzugehen?   

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