„Vitamine zum Anfassen“: Handwerkzeuge, die die Gesundheit schützen – Geht das?

Physiotherapeutin Uta Reiber-Gamp findet darauf eine einfache Antwort: „Ja, das geht! Ergonomische Handwerkzeuge helfen die gleiche Arbeit mit weniger Kraft, weniger Druck und Reibung auf Sehnen und Gelenke zu erledigen. Betrachtet auf ein ganzes Berufsleben, kann die Wahl des Werkzeugs für die vielen unterschiedlichen Anwendungen einen großen Unterschied für die Gesundheit machen. Es sind nicht nur die Hände, die geschont werden, sondern der ganze Arm-Schulter-Wirbelsäulen-Bereich. Effizientes und energieschonendes Arbeiten ist das Ergebnis.“ Wiha klärt im Folgenden gemeinsam mit Frau Reiber-Gamp ein paar wesentliche Fragestellungen und Fakten rund um das Themen Ergonomie & Handwerkzeuge…

Wo lässt sich im E-Handwerk an der „Gesundheit schrauben“?
Überall dort, wo Handwerkzeuge oder Transportlösungen durch ihre ergonomische Konzeption oder ihre Funktion die Arbeit erleichtern. Ein konkretes Beispiel: Elektriker haben regelmäßig Schraub- und Drehtätigkeiten zu erledigen. Oft dazu in unnatürlichen, anstrengenden und für den Körper belastenden Haltungen und Positionen, z.B. bei Arbeiten über Kopf, am Boden oder im Dunkeln. Die immer widerkehrenden gleichen Bewegungsabläufe wirken alle in irgendeiner Form auf die gesamte Muskel- und Skelettstruktur ein. Reibung, Abnutzung, Beschwerden der betreffenden Körperpartie sind vorprogrammiert. Die Wahl von ergonomischen Profiwerkzeugen, wie z.B. Schraubendrehern, wirkt dabei entlastend, kraftsparend und hilft die Tätigkeiten schneller und effektiver zu erledigen.

Was ist an einem ergonomischen Schraubendreher anders als an einem „Normalen“?
Anders als bei herkömmlichen Schraubendrehern kennzeichnen ergonomische Konzepte, dass die Schraubendrehergriffe – meist rund und ballig und nicht eckig und kantig - optimal an die Hand angepasst sind. D.h. es gibt kleine Griffe für Präzision und Kontrolle und große Griffe für kraftvolles Schrauben. Je mehr Spielraum ein Schraubendreher durch seine Form der Hand zum Greifen und Halten, Drehen und Drücken bietet, desto flexibler, einfacher und kraftsparender kann damit gearbeitet werden – auch und vor allem in unnatürlichen Arbeitspositionen.

Ergonomisches Werkzeug richtig auswählen
Grundsätzlich empfiehlt es sich Herstellern mit langjähriger, nachweislicher Erfahrung und einem wissenschaftlichen Background im Bereich Ergonomie mehr Vertrauen zu schenken als unbekannten Anbietern. Der AGR e.V. (Aktion Gesünder Rücken e.V.) kennzeichnet mit seinem Siegel Produkte und Lösungen aus unterschiedlichsten Bereichen, die von unabhängigen Ärzten und Therapeuten zur Rücken-Gesundheitserhaltung empfohlen werden. Dieses Siegel stellt eine gute Orientierungshilfe für Verbraucher dar. 2015 wurde dem Handwerkzeughersteller Wiha von Frau Reiber-Gamp empfohlen, ihr Schraubendreher-Griff-Konzept beim AGR e.V. für eine Untersuchung anzumelden. Tatsächlich erhielt Wiha als erster Handwerkzeughersteller weltweit direkt das Gütesiegel, nachdem Ärzte und Therapeuten die gesundheitsschonende Wirkung der SoftFinish® Schraubendreher-Familie bestätigt haben.

Schon gewusst: Das ergonomische Griffkonzept von Wiha wurde einst innerhalb einer Forschungskooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart wissenschaftlich und fundiert erarbeitet!

Was macht das Schraubendreher-Konzept so besonders?

Es umfasst vier optimal aufeinander abgestimmte Grifflängen und Griffdurchmesser, wodurch eine vollkommen ergonomische Handhabung gegeben ist. Jede der vier Griffgrößen wurde individuell an die entsprechenden Drehmoment-Bereiche angepasst, was eine enorme Nutzungsverbesserung bedeutet. Die Griffe sind mit integrierten Hart- und Weichzonen ausgestattet. Lange, schlanke Griffe mit dünner Schnelldrehzone optimieren die dynamische Schnelldreheigenschaft bei kleinen Schrauben. Kürzere, dickere Griffe sind für ermüdungsarmes Aufbringen von maximalen Drehmomenten bei größeren Schrauben zu wählen. Die ‘ballige Form’ bedeutet eine flächenmäßig hohe Verteilung von Reibung und Druck. Es vermittelt eine Art Sicherheitsgefühl, wenn das Handwerkzeug reibungsarm genutzt werden kann. Die Folgen sind Schnelligkeit und ein Schonen der Muskeln, Sehnen und Gelenken. Mit weniger Kraftaufwand lässt sich das gleiche Ergebnis erzielen bzw. sogar schneller und länger effizient arbeiten.

Mit E-Schraubendrehern lassen sich noch besser Kräfte sparen…

Und zwar indem diese den kräftezehrenden Schraubprozess komplett übernehmen. Gerade wenn es viel von Hand zu schrauben gilt, z.B. wenn bei Wohnungsrenovierungen unzählige Steckdosen und Schalter montiert und ein Zählerplatz gemacht werden muss, spürt man die Entlastung deutlich. Von Gewicht und Größe sind sie kaum von herkömmlichen Schraubendrehern zu unterscheiden, spannungssicher sind sie ebenfalls. Die Wiha E-Schraubendreher speedE® sind ebenfalls mit dem AGR e.V. Gütesiegel ausgezeichnet und werden von dessen Ärzten und Therapeuten empfohlen.

Schon gewusst, so funktionieren E-Schraubendreher: Die Schrauben können mit genauso viel Gefühl wie mit einem normalen Schraubendreher festgedreht werden. Davor übernimmt aber ein Akku im Inneren des handlichen Helfers den Schraubprozess automatisch und in schnellem Tempo (bis zu 3x so schnell!). Durch eine integrierte Materialschutz-Stopp-Funktion hört der E-Schraubendreher auf bevor es zu Materialschäden kommt. Mehr dazu unter www.wiha.com/speede2 

Auch beim Werkzeugtransport den Rücken nicht vergessen

Denn dafür gibt es ebenfalls kräftesparende und ergonomisch vorteilhafte Lösungen. Auf schweres, einseitig belastendes Tragen oder Heben von Werkzeugkoffern kann dank komfortabel zu ziehenden Werkzeugkoffer-Trolleys verzichtet werden. Standfüße zur bequemen Werkzeugentnahme in erhöhter Position oder um den Koffer als Sitz- oder Trittgelegenheit einzusetzen sind weitere Beispiele, was ergonomische Profi-Lösungen bieten können.
Der Wiha Elektriker Werkzeugkoffer XXL III electric bietet viele solcher Vorzüge, dies sind nur einige Beispiele:
- Als Werkzeug-Koffer-Trolley lässt er sich bequem ziehen.
- Dank extra großen Rädern überwindet er unwegsames Gelände oder z.B. Treppenstufen ohne Probleme. Die Bewegungsfreiheit auf Baustellen, wo man seine Werkzeuge oft an unterschiedlichen Orten bzw. Stockwerken benötigt, wird dadurch stark erweitert, ohne diese tragen oder heben zu müssen.
- Eine ausziehbare Trittstufe und schließlich der Koffer selbst (mit seinen stabilen Standfüßen) ermöglichen, dass er als mobiler Montagetritt benutzt werden kann.
- Die Positionierung des Koffers auch in geöffnetem Zustand auf den vier ein- und aufklappbaren Füßen sorgt für eine deutlich angenehmere, effizientere und ergonomischere Arbeitsposition, da man sich für die Werkzeugentnahme nicht mehr bis zum Boden bücken muss.
- Stoßdämpfer sorgen für ein leichtes Öffnen des Kofferdeckels und verhindern ein ungewolltes Zufallen. Damit reduziert sich die Gefahr eingequetschter Finger.
- Als Sitzgelegenheit dient er zur Erholung in Ruhepausen oder zur entlastenden Erledigung von Arbeiten in Sitzhöhe.
Mehr zum XXL3 erfahrt ihr hier:  www.wiha.com/xxl3

Auch der Chef profitiert
Wir stecken mitten in einer demografischen Entwicklung und spüren bereits den Fachkräftemangel in vielen Branchen, so auch im Elektro-Handwerk. Fachkräfte sind heute bereits schon schwer zu finden. Es wird zukünftig anteilig noch mehr ältere Mitarbeiter geben, die zum einen länger und dabei vor allem gleichbleibend leistungsfähig arbeiten müssen und möchten.  Fehltage von Mitarbeitern aufgrund Krankheit sind teuer und immer ein kritischer Faktor hinsichtlich Planungen und der Einhaltung von Terminvorgaben. Ein effizientes und leistungsfähiges Team zu gewinnen und dieses zeitgleich, langfristig (gesund) zu halten wird vermutlich zu einem noch gewichtigeren und entscheidenderen Wettbewerbsfaktor werden als er das bereits ist. Warum also ergonomische Handwerkzeuge nicht als Vitamine für eine gesunde Belegschaft betrachten und mit etwas vorsorgen, das zugleich auch die Effizienz steigert?
Schon gewusst? Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gibt in ihrem Bericht 2019 an, dass der Anteil an Erwerbstätigen der Altersgruppe 60 bis 64 Jahren 2017 bei 58% lag. Im Jahr 2007 waren es noch 34%. Dazu sagt der Bericht aus, dass statistisch gesehen mit zunehmendem Alter stetig auch die Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) steigen (je 100 GKV-Mitgliedsjahre). Sind es in der Altersgruppe der 15-19 Jährigen noch 5 AU-Tage, so beläuft sich die Zahl unter den 60-64 Jährigen auf 21.

Wiha dankt Frau Reiber-Gamp für Ihre informative und konstruktive Zusammenarbeit!

Uta Reiber-Gamp ist Fachkraft für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Betriebliche Gesundheitsmanagerin (BAuA), Physiotherapeutin. In ihrer Funktion als Coach, Referent und Moderator oder Ergonomiebeauftragte berät sie Firmen zum Thema Ergonomie. www.ur-consulting.com, urg@ur-consulting.com