Wiha wurde mit dem Siegel „100 Betriebe für Ressourceneffizienz“ ausgezeichnet

In Schonach ist die Freude groß! Wiha erhält nach seiner erfolgreichen Projekt-Teilnahme und Bewerbung das Siegel „100 Betriebe für Ressourceneffizienz“. Nachhaltigkeitsbeauftragte Julia Henschel sowie Siegfried Duffner und Paul Bantle aus den Fachbereichen Engineering und Einkauf, nahmen während der feierlichen Preisverleihung in Stuttgart stellvertretend für Wiha teil.

Die Laudatio übernahm Staatssekretär Dr. Andre Baumann persönlich, genauso wie die Urkundenübergabe an die Unternehmensvertreter.

Das von der Landesregierung und den führenden Wirtschaftsverbänden Baden-Württembergs initiierte Projekt soll Unternehmen mit vorbildlichen Effizienzmaßnahmen und Strategien sichtbar machen. Gesucht werden dabei beispielhafte Umsetzungen und „Exzellenz-Beispiele“ ressourceneffizienter Maßnahmen, die zeigen, wie diese konkret umgesetzt werden können und welcher Nutzen für Unternehmen damit verbunden ist. Ziel dabei ist es, weitere Unternehmen dafür zu gewinnen, sich mit möglichen Ressourceneffizienz-Maßnahmen auseinanderzusetzen und diese im nächsten Schritt umzusetzen.

Im Falle von Wiha überzeugte das eingereichte Projekt, welches zeigt, dass es auf die „inneren Werte“ ankommt. Und zwar auf das der Schraubendreher-Griffe, bzw. ihres recycelten Materials, das während des Drei-Komponenten-Spritzguss-Verfahrens zur Einsparung von Ressourcen verwendet wird. Kurz und vereinfacht erklärt, liegt der Schachzug darin, bunt gemischte Regranulat-Materialreste aus dem eigenen Produktionsverfahren wieder aufbereitet in den Prozess zurückzuführen und diese für die erste, am Ende nicht mehr sichtbare Spritzung wiederzuverwenden. Um für diese innere Spritzung gänzlich auf Neumaterial verzichten zu können, wurde außerdem als Ergänzung auf zugekauftes Rezyklat umgestellt. Dies besteht ebenfalls aus recyceltem Kunststoff und liegt typischerweise meist in Schwarz- und Brauntönen vor. Die äußere und farblich im Wiha Design gehaltene Spritzung mit Neumaterial umschließt im zweiten Schritt die innere Spritzung vollständig. So gehen nach wie vor die gewünschte Optik mit einer ressourcenschonenderen Kernspritzung aus 100% recyceltem Kunststoff Hand in Hand.

Durch diese Prozessumstellung reduziert sich bei Wiha der Bedarf an Neuware somit jährlich um etliche Tonnen PPC und TPE, beides spezielle Arten von thermoplastischen Kunstoffen bzw. Elastomeren, die für die Schraubendreher-Griff-Produktion verwenden werden. Damit verbunden ist eine Einsparung von ca. 200 Tonnen CO2 pro Jahr.

„Es freut uns sehr zu den Vorreitern zu gehören, um so das Thema Ressourcenschonung vorantreiben zu können. Natürlich hoffen wir dadurch auch weitere Unternehmen aus der Region und Branche anzuspornen, nach eigenen Potenzialen zur Optimierung und Steigerung der Ressourceneffizienz zu suchen. Oft sind es nur kleine Schritte, die man gehen kann. Aber in Summe lässt sich eine Menge bewegen, wenn man konsequent dranbleibt“, erklärt Julia Henschel, Nachhaltigkeitsbeauftragte und Assistentin der Wiha Geschäftsleitung.

Siegfried Duffner aus dem Bereich Industrial Engineering und Senior Einkäufer Paul Bantle wissen aus eigener Erfahrung, dass solch größere Umstellungen nicht von heute auf morgen gehen. „Das gesamte Projekt wurde von einem Projekt-Team aus den Fachbereichen Engineering, Produktion, Qualität und Einkauf begleitet. Für eine Umstellung solch einer Größenordnung benötigt es viel Austausch, Toleranz für Lernkurven und vor allem Durchhaltevermögen“, weiß Paul Bantle aus dem Wiha Einkauf zu berichten, der zahlreiche Messebesuche und  Materialbemusterungen hinter sich hat, bis das optimale Ersatz-Rezyklat gefunden war. „Wenn man sich ständig gegenseitig, abteilungsübergreifend antreibt und alle Mitarbeiter ihre Ideen einbringen können, so ergeben sich immer wieder neue Potentiale, die man angehen und umsetzen kann. Bei Wiha haben wir jedenfalls noch jede Menge vor…“, kündigt er weiter an.

Auch Siegfried Duffner, federführende Kraft hinter der technischen Umsetzung an den einzelnen Wiha Fertigungsstandorten motiviert und zieht Fazit: „Was wir durch die ersten Prozess-Umstellungen seit Ende der 1990er Jahre bereits an Ressourcen einsparen konnten ist enorm. Die anfänglichen Herausforderungen, mühevollen Testdurchläufe oder Qualitätsprüfungen wurden schon lange von den Vorteilen in jeglicher Hinsicht aufgewogen – sei es für die Umwelt, uns als Unternehmen oder letztendlich die Anwender. Ihr Profianspruch umfasst heute sowohl den Wunsch mit qualitativ hochwertigen Produkten zu arbeiten, die ressourceneffizient hergestellt und gleichzeitig extrem langlebig sind.“

Julia Henschel bestärkt diesen Punkt ebenfalls und meint abschließend: „Premium Qualität und eine ressourcenschonende Produktion schließen sich nicht aus, ganz im Gegenteil. Wenn wir als Unternehmen auch in vielen Jahren noch bestehen wollen, ist es für uns essentiell, nachhaltig zu handeln und so einen Beitrag für unser aller Zukunft zu leisten“.

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100B_Urkundenuebergabe_Dr-Baumann_WIHA_S-Duttner_J-Henschel_P-Bantle_c-Frank-Eppler_1
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