Berührungslose Spannungsprüfer – kontaktlos, schnell und sicher prüfen
Wenn Störungen an elektrischen Geräten oder Anlagen auftreten, muss ein berührungsloser Spannungsprüfer in der Regel nicht lange auf seinen Einsatz warten. Verlässlich und schnell weist er auf Fehlerquellen hin wie z.B.:
- Liegt ein Kabelbruch vor?
- Ist eine Sicherung durchgebrannt?
- Ist mein elektrisches Gerät defekt?
Auch liefert er eine erste, schnelle Indikation, ob überhaupt eine Spannung anliegt. Die kompakten und mobilen Hilfsmittel passen in jede Tasche und sind daher schnell griffbereit. Wie es die Bezeichnung verrät, funktioniert der berührungslose Spannungsprüfer kontaktlos. Auf geringe Entfernung zum Messobjekt prüfen die Geräte, ob eine elektrische Feldstärke vorhanden ist. Hat die Prüfung ein positives Ergebnis, liegt eine Spannung an. Diese wird immer optisch und manchmal zusätzlich akustisch angezeigt.
Für den einfachen Heimgebrauch sind bereits Spannungsprüfer ausreichend, die bis 230 V AC messen. Wenn Sie hin und wieder mit Geräten zu tun haben, die am Starkstrom angeschlossen sind benötigen Sie ein Gerät, das bis 400 Volt AC ermitteln kann. Profis greifen i.d.R. zu Spannungsprüfern mit einem Messbereich bis 1000 Volt AC.
Im Folgenden geben wir Antworten auf die häufigsten Fragen, die im Zusammenhang mit berührungslosen Spannungsprüfern aufkommen:
- Wie unterscheiden sich Phasenprüfer und zweipolige Spannungsprüfer vom berührungslosen Spannungsprüfer?
- Für welche Messart und für welchen Messbereich ist ein berührungsloser Spannungsprüfer geeignet?
- Was bedeuten die Messkategorien?
- Wie zuverlässig ist ein berührungsloser Spannungsprüfer?
- Worauf sollten Sie beim Kauf eines berührungslosen Spannungsprüfers außerdem achten?
- Vergleich der berührungslosen Spannungsprüfer von Wiha
Wie unterscheiden sich Phasenprüfer und zweipolige Spannungsprüfer vom berührungslosen Spannungsprüfer?
Berührungslose Spannungsprüfer unterscheiden sich von vielen weiteren Geräten, die landläufig als Spannungsprüfer, Voltdetektor oder Spannungstester bezeichnet werden. Folglich ist an dieser Stelle eine kurze Einordnung sinnvoll:
Phasenprüfer
Dieses Hilfsmittel in Schraubendreher-Optik findet sich in so ziemlich jedem Werkzeug-Keller. Im durchsichtigen Gehäuse des Phasenprüfers ist meist eine Glimmlampe verbaut. Diese leuchtet auf, sobald das Gerät in die stromführende Phase einer Steckdose eingeführt wird und der Strom fließen kann. Der Strom kann fließen, weil der Köper des Anwenders als Leiter benutzt wird. Damit das funktioniert, muss der Anwender den Phasenprüfer am Ende des Gehäuses berühren. So kann ein sehr kleiner und daher ungefährlicher Strom fließen. Bei diesem Vorgang können allerdings zahlreiche Faktoren und Anwendungsfehler auftreten, die das Ergebnis verfälschen:
- In heller Umgebung kann das Leuchten der Glimmlampe so schwach ausfallen, dass Sie es nicht wahrnehmen.
- Anwenderfehler wie z.B. die Benutzung des Phasenprüfers mit Handschuhen, in Gummistiefeln oder auf einer Holzleiter stehend, führen dazu, dass eine vorhandene Spannung nicht erkannt wird, weil der Körper des Anwenders in diesen Fällen nicht ausreichend leitet, um die Lampe glimmen zu lassen.
- Der Phasenprüfer zeigt eine Spannung nur an, wenn sie über die Phase geführt wird. Am Neutralleiter und an der Erdung leuchtet der Phasenprüfer nicht auf, auch wenn eine Spannung anliegt.
Ein falsches Ergebnis kann gefährliche Folgen wie z.B. einen Stromschlag nach sich ziehen. Weil es unter der Anwendung eines Phasenprüfers häufig zu falschen Ergebnisse kommt, wird er auch als „Lügenstift“ bezeichnet. Seine Technik ist veraltet und moderne Maßstäbe hinsichtlich hoher Zuverlässigkeit und Sicherheit kann der Phasenprüfer nicht erfüllen.
Zweipoliger Spannungsprüfer
Dieses Prüfgerät ist das einzige Gerät, das für eine allpolige Feststellung der Spannungsfreiheit vom VDE zugelassen ist. Sie unterliegen der DIN EN 61243-3 VDE 0682-401 und erfüllen so höchste Vorschriften für die Arbeit an spannungsführenden Teilen. Zweipolige Spannungsprüfer messen die Spannung zwischen zwei Polen. Sie werden also in den Stromkreis integriert. Immer dann, wenn in offene Stromkreisen gearbeitet wird, muss nach geltenden Normen die Spannungsfreiheit im Vorhinein mit diesem Gerät festgestellt werden. Vor allem im gewerblichen Bereich können Sie auf dieses Prüfgerät nicht verzichten.
Alle Informationen zum zweipoligen Spannungsprüfer finden Sie im Shop.
Für welche Messart und welchen Messbereich ist ein berührungsloser Spannungsprüfer geeignet?
Der kontaktlose Spannungsprüfer ermittelt das elektrische Wechselfeld. Daher eignet er sich für die Anzeige einer Wechselspannung! Wer seinen Spannungsprüfer vielseitig einsetzen möchten, sollte auf einen möglichst hohen Messbereich achten.
- Niedriger Spannungsbereich zwischen 12 bis 90 Volt AC z.B. für Lichterketten mit Transformator
- 230 V AC für die Wechselspannung im Heimgebrauch. Steckdosen, Lampen und Haushaltsgeräte, die nicht am Starkstrom hängen
- 400 V AC im Starkstrombereich z.B. elektrischer Küchenherd
- Bis 690 V AC in der Autoelektrik (eMobility)
- 690 – 1000 V AC in der Betriebselektrik
Was bedeuten die Messkategorien?
Als Prüfgerät muss der berührungslose Spannungsprüfer eine Messkategorie erhalten. Die Messkategorie gibt an, für welchen Anwendungsbereich im Niederspannungsnetz das elektrische Messgerät geeignet ist. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Sicherheitsstufen, weil sie erstrangig dem Schutz des Anwenders dienen. Es gibt vier Kategorien: CAT I bis CAT IV, die jeweils mit einem bestimmten Spannungsbereich verbunden sind.
Wenn Sie Ihren kontaktlosen Spannungsprüfer vielseitig im Niederspannungsnetz nutzen möchten, achten Sie zusätzlich zum breiten Messbereich auf eine möglichst hohe Messkategorie. Für den Heimgebrauch sind Sie mit Geräten ab CAT III bis 600V bereits sehr gut aufgestellt. Professionelle Elektriker greifen gerne zur höchsten CAT IV.
Mehr Informationen zum Thema Messkategorie finden Sie hier:
Wie zuverlässig sind berührungslose Spannungsprüfer?
Berührungslose Spannungsprüfer sollten nur für schnelle und einfache Prüfvorgänge herangezogen werden. Immer, wenn Arbeiten an offenen elektrischen Anlagen anfallen, sind diese Geräte nicht geeignet, um die Spannungsfreiheit festzustellen. Dann müssen Sie einen zweipoligen Spannungsprüfer einsetzen.
Beispiele für schnelle und einfach Prüfvorgänge sind:
- Wenn Sie erste Hinweise suchen, warum Ihr Elektrogerät nicht funktioniert. Ist die Ursache eine Störung an der Leitung oder ist das Elektrogerät selbst defekt? Überprüfen Sie die Stromquelle, i.d.R. Ihre Steckdose mit Ihrem berührungslosen Spannungsprüfer um herauszufinden, ob überhaupt diese Spannung führt.
- Ihre Lichterkette leuchtet nicht mehr. Ist eine der der Glühlampen defekt oder die komplette Lichterkette? Prüfen Sie mit Ihrem Spannungsprüfer, ob das Kabel generell keine Spannung führt oder ob der Fluss der Spannung an einer bestimmten Stelle unterbrochen ist
- Defekte Sicherungen erkennt der berührungslose Spannungsprüfer problemlos.
Worauf sollten Sie beim Kauf eines berührungslosen Spannungsprüfers außerdem achten?
Neben dem Messbereich und der Messkategorie sollten Sie auf diese Zusatzfunktionen achten:
- EX Schutz nach ATEX Standard: Für Spannungsprüfer, die in explosionsgefährdeten Bereichen zum Einsatz kommen (gewerblicher Bereich).
- Taschenlampenfunktion: Sie ist hilfreich, wenn Sie oft unter schlechten Lichtverhältnissen arbeiten. Zum Beispiel in Kellerräumen.
- Akustisches Signal: Komfortabel ist es, wenn das optische LED-Signal akustisch unterstützt wird. Dann können Sie sich komplett auf das Messobjekt konzentrieren. Außerdem stören schlechte Lichtverhältnisse weniger.
- Signal für das Einschätzen der Spannungshöhe: Ein Phasenprüfer ist in erster Linie dazu du, Fehlerquellen zu orten. Es geht nicht darum, eine exakte Spannungshöhe festzustellen. Dennoch kann es sinnvoll sein, wenn das Gerät die Spannungshöhe ungefähr abbildet. Z.B. über LEDs in unterschiedlichen Farben für schwache, starke und sehr stark Spannung.
- Messspitzen: Achten Sie auf international angepasste Messspitzen, wenn das Gerät an unterschiedlichen Steckdosen weltweit eingesetzt werden soll.
- Automatische Abschaltfunktion: Um die Batterien zu schonen, ist es sinnvoll, wenn sich der Prüfer bei Nichtbenutzung selbstständig abschaltet. Diese Funktion sollte allerdings erst nach einigen Minuten ausgeführt werden. Anderenfalls schaltet das Geräte schon bei kurzen Unterbrechungen ab.
12 - 1000 V AC | 12- 1000 V AC EX-geschützt | 90 - 1000 V AC | |
Messkategorie | CAT IV 1.000 V | CAT IV 1.000 V | CAT IV 1.000 V |
Spannung | 12 – 1.000 V AC | 12 – 1.000 V AC | 90 – 1.000 V AC |
berührungslose Spannungsprüfung | ✔ | ✔ | ✔ |
ATEX Zulassung EX | X | ✔ | X |
Akustisches Signal | ✔ | ✔ | X |
Optische Signal | LED | LED Skala | LED Skala |
Integrierte Taschenlampe | ✔ | ✔ | X |
Vergleich der berührungslosen Spannungsprüfer von Wiha
Wiha bietet drei verschiedene kontaktlose Spannungsprüfer an. Alle verfügen über die höchste Messkategorie sowie einen sehr großen Messbereich für die Spannung. Daher sind alle drei Geräte sehr vielseitig einsetzbar. Außerdem gibt es im Angebot ein Prüfgerät, welches ATEX geschützt ist und daher auch in explosionsgefährdeten Bereich zugelassen ist (Messkategorie II). Die folgende Tabelle fasst alle Eigenschaften übersichtlich zusammen: